Geboren im Kaiserreich, aufgewachsenen in der Weimarer Republik, geprägt vom Widerstand gegen den Nationalsozialismus und den Jahren der Emigration in der Schweiz, kehrte René König 1953 nach Deutschland zurück und wurde zu einem der Wiederbegründer der deutschen Soziologie. Die 1980 zuerst veröffentlichte Autobiographie „Leben im Widerspruch“ beschreibt die einzelnen Etappen dieses Lebensweges, die Schulzeit in Danzig mit seinem polnischen Hinterland, die Studienjahre in Wien, Berlin und Paris und die vielfältige Tätigkeit als akademischer Lehrer in Europa, Amerika und Asien, die Reisen des jungen Studenten in die Länder des Nahen Ostens, die Begegnung mit der Kultur Siziliens, Erfahrungen als Betreuer eines bundesdeutschen Entwicklungshilfeprojektes in Afghanistan und die Auseinandersetzung mit den indianischen Kulturen im Südwesten der USA. Der zweite, bisher unveröffentlichte Text entstammt einer im Nachlass befindlichen unvollendeten Autobiographie, die mehr persönlich gehalten werden sollte und den Charakter von „Erinnerungen“ hat. An ihr hat René König bis ungefähr 1990 gearbeitet. Der Titel „Nebenbei geschehen“ stammt von ihm. Behandelt werden in diesen Kapiteln die Lebensabschnitte in Danzig, Berlin und in Zürich.