Das Verhältnis des Seneca philosophus zum Seneca tragicus ist für die Interpretation von Senecas Tragödien noch immer entscheidend. Die Autorin widmet sich dem Problem im Bereich der Theologie.Sie untersucht inden philosophischen Schriften und Tragödien sein Verständnis von providentia und damit die Theodizeefrage sowie sein Verständnis des fatum und damit die Willensfreiheit. Anders als die bisherigen Studien, deren Interesse vorrangig den Dramen galt und die die philosophischen Schriften nur am Rande berücksichtigten, bildet bei Fischer die Theologie der philosophischen Schriften den Ausgangspunkt, um deren Problemstellungen auch für eine Deutung der Dramen fruchtbar zu machen.