Im täglichen Gebrauch begegnet den Kommunizierenden eine Vielzahl von Texten unterschiedlicher Art. Diese Texte bieten unterschiedliche Spielräume für die individuelle Gestaltung. Bei stark normierten Textsorten wie beispielsweise der Todesanzeige stehen den Textverfassern weniger Freiräume zur Verfügung, die Textproduzenten greifen vielmehr auf Vorlagen zurück und orientieren sich an Strukturierungs- und Formulierungsmöglichkeiten. Inwieweit sind diese Textsortenkonventionen dabei an die jeweilige Kommunikationsgemeinschaft gebunden? Die Autorin Andrea Fischer skizziert zunächst die historische Entwicklung von der Bekanntmachung des Todes bis zur ‚Todesanzeige‘ in Tageszeitungen, um anschließend 450 Todesanzeigen aus Spanien, Argentinien und Costa Rica zu analysieren. Ziel der Untersuchung ist es, herauszufinden, welche Elemente Bestandteil einer Todesanzeige sind und wie stark konventionalisiert Sprach- und Textgestaltung im jeweiligen Land sind. Dabei soll auch die Frage beantwortet werden, wie sich kulturelle Eigenheiten in den Todesanzeigen widerspiegeln. Das Buch richtet sich an Sprach- und Sozialwissenschaftler sowie an interessierte Laien.