St.Pauli – das ist weitaus mehr als das Bild, das sich ein Großteil der Öffentlichkeit davon gemacht hat: mehr als eine weltberühmte Touristen- oder Freierfalle, mehr als zwei Dutzend Kiez-Originale. Zumal sich der Stadtteil in den letzen zwei Dekaden noch einmal grundlegend verändert hat. Die Subkultur-Szene ist aufgeblüht, das gastronomische Angebot gewachsen, und zahlreiche kleine bis mittlere Firmen, vor allem aus dem Multimedia-Bereich, haben das Gesicht des Viertels verändert. Trotzdem ist St.Pauli noch immer eines der ärmsten Viertel einer reichen Stadt, Sinnbild der Schere zwischen Gewinnern und Verlierern der Leistungsgesellschaft, liegen hier Glanz und Elend noch immer so nahe beieinander wie nirgendwo sonst. René Martens und Fotograf Günter Zint, wie kein anderer Bildberichterstatter der letzten 30 Jahre mit St.Pauli verbunden, erzählen ‚the true story‘ – in streng subjektiv gewählten auszügen. Sie zeigen, wie lebendig die Geschichte ist und entwerfen ein treffendes Porträt des bekanntesten Viertels der Welt an der Schwelle zum 3. Jahrtausend.