Mit „St. Pauli zum Anbeißen“ ist dem Autor Dieter Bönig ein echter Clou gelungen. Denn dieses etwas andere Kochbuch ist nicht nur bunt und hübsch bebildert, es macht auch inhaltlich Einiges her. Über 200 regionaltypische Rezepte sind zwischen den Buchdeckeln nachzulesen. Dabei kommen weder kulinarische Evergreens wie Labskaus, Birnen, Bohnen und Speck oder Matjes Hausfrauenart zu kurz, noch Geheimtipps wie das Spargelomelett, die Fisch-Nudel-Pfanne oder die Brotbiersuppe.Kult plus Moderne.Bönig beschränkt sich in seinem Buch nicht nur auf ursprünglich typische Hamburger Rezepte. Er schaut angesichts der besonders auf St. Pauli eingekehrten Multikulturalität über den Tellerrand und bietet auch Kochanleitungen für Spezialitäten aus Italien oder Südamerika. Gerade jene Kombination aus Kult und Moderne machen dieses Buch für Kochfreunde so spannend.Ganz persönlich.Wer nun glaubt, „St. Pauli zum Anbeißen“ wäre einfach nur ein stinknormales Kochbuch, der liegt falsch. Schon in der Einleitung wird klar, dass sich auf den über 200 Seiten auch intensiv mit dem Drumherum beschäftigt werden soll. So werden die Geschichten einiger prominter Hamburger Herdjunkies erzählt. Unter anderem kommen „Big“ Harry (aus dem früheren Big Brother-Haus, heute beim Großstadtrevier), Aale Dieter (Urgestein auf dem Fischmarkt) und einige Chefkochs und Restaurantinhaber zu Wort. Sie alle wollen uns natürlich auch ihre ganz persönlichen Lieblingsrezepte nicht vorenthalten.Von Fischen und Rezepten“Von großen und kleinen Fischen und vielen guten Rezepten“lautet der Untertitel des Buches. Besser könnte man es kaum treffen. Wer gern kocht und zudem vielleicht noch Hamburgfan ist, sollte sich dieses Buch anschauen. (Oliver Wasse)