Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik/Erziehungswissenschaften, einseitig bedruckt, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (Institut für Pädagogik), Veranstaltung: „Alte“ und „neue“ Reformpädagogik, 17 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: 17 Einträge im Literaturverzeichnis, davon 13 Internetquellen. , Abstract: […]In den Bootcamps wird der Wille der Insassen systematisch und entwürdigend gebrochen. Es soll, so Wolfgang Bosbach von der CDU, darum gehen, den Kriminellen eine Einrichtung anzubieten, in denen sich die Straftäter unter geschulter pädagogischer Aufsicht an einen geregelten Tagesablauf und an bestimmte einzuhaltende Regeln gewöhnen sollen. Ziel der Unionsfraktion ist es, Jugendliche schnellst möglich aus ihren kriminellen Milieus herauszuholen und ihnen die strikte Beachtung von Normen und Werten in Erziehungslagern beizubringen. Da die SPD aber anders als die CDU Erziehungslager als Verstoß gegen die Menschenrechte definiert, ist der Streit zwischen den Parteien um das Reizthema Erziehungslager noch nicht beendet. Was aber ist nun die richtige Entscheidung in der Diskussion um Erziehungslager? Können sie so aufgebaut und konzeptioniert sein, dass sie ihr Ziel, das Herausführen der Jugendlichen aus ihren kriminellen Milieus, ohne menschenunwürdige Aspekte erfüllen können? Um sich an eine Antwort dieser Fragen annähern zu können, müssen verschiedene Modelle von Erziehungscamps benannt und hinsichtlich ihrer inneren Struktur betrachtet werden. In dem Rahmen dieses Aufsatzes werden zwei Formen eines Erziehungslagers vorgestellt werden: Das Wildnis-Therapie-Programm der Organisation Catherine Freer und das Boxcamp von Lothar Kannenberg. In beiden Konzepten stehen bestimmte leitende Elemente im Mittelpunkt. In dem Konzept Cetherine Freers ist die Natur das Herzstück des Programms, während sich in dem Erziehungslager Lothar Kannenbergs alles um den Sport dreht. Die Thematik der Erziehungslager soll anschließend in die pädagogische Linie dreier Ansätze eingegliedert werden, die von Aspekten geprägt sind, die sich auch die Konzepte der Erziehungslager zu Eigen machen. Näher betrachtet werden soll im Rahmen dieser Arbeit die Idee der Charaktererziehung von Foerster, die Erlebnispädagogik Hanhs und die Konzeption der Landerziehungsheime von Lietz.Abschließend werden die Modelle des Erziehungslagers kritische reflektiert, um im Fazit eine erste vorsichtige Beantwortung der zu Beginn gestellten Fragen nach der Sinnhaftigkeit von Erziehungslagern geben zu können.