Die Geschichte der Teilzeitarbeit, die hier umfassend aufgearbeitet wird, bringt einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel zum Vorschein: Die außerhäusliche Erwerbsarbeit von Ehefrauen konnte seit dem Ende des 19. Jahrhunderts nur dann gerechtfertigt werden, wenn sie für das Überleben der Familie unbedingt notwendig war. Mit der Einführung der Teilzeitarbeit am Ende der 1950er Jahre veränderte sich die Einstellung. Die Lust am Zuverdienen galt zu Beginn der sechziger Jahre als legitimer Ausdruck eines ’neuen Lebensgefühls‘ verheirateter Frauen und wurde zum Signum der modernen Bundesrepublik. Christine von Oertzens Studie ist ein Beitrag zur westdeutschen Gesellschaftsgeschichte der fünfziger und sechziger Jahre.