Den Schwerpunkt des dritten Bandes des Thünenjahrbuchs 2008 der Thünengesellschaft e.V. bilden diesmal die Wirtschaftswissenschaften. Werner W. Engelhardt weist in seinem Beitrag auf die Bedeutung Thünens für die Entstehung der sozialen Marktwirtschaft hin und erörtert dessen Position im Vergleich zu den Anschauungen Immanuel Kants und Adam Smiths. Martin Buchsteiner widmet sich der Rezeptionsgeschichte der Lohnformel Thünens und fasst erstmals die Kritiken, Interpretationen und Instrumentalisierungen der Formel vom Zeitpunkt der ersten Veröffentlichung bis heute zusammen. Carsten Pallas ergänzt in seinem Beitrag die wirtschaftswissenschaftliche Forschung zu Thünen um die bislang wenig beachteten finanzwissenschaftlichen Aspekte seines Werkes und regt eine tiefergehende Betrachtung der steuerpolitischen Vorschläge Thünens an. Unter der Rubrik Beiträge zur Agrargeschichte beschäftigt sich Siegfried Kuntsche mit der Landwirtschaft der DDR Mitte der 1960er bis Anfang der 1980er Jahre. Im Vordergrund steht dabei die Suche nach Ursachen für die Stagnation und den teilweisen Produktionsrückgang in der Pflanzenproduktion. Juliane Zipprich lädt in ihrem Beitrag zu einer Rundreise auf den Spuren Thünens durch das Land Mecklenburg-Vorpommern ein. Abgerundet wird das Jahrbuch wie immer durch aktuelle Rezensionen und Tagungsberichte.