Etwa 200.000 Menschen waren in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) einer politisch motivierten Verfolgung mit anschließender Inhaftierung ausgesetzt. Die dabei erlittenen Repressionen waren körperlich und seelisch traumatisierend und haben sich im weiteren Lebensverlauf auf die persönliche und familiäre Entwicklung ausgewirkt. Die AutorInnen haben die gesundheitliche und soziale Situation der ehemals Inhaftierten viele Jahre nach der politischen Haft untersucht und berichten in diesem Buch über ihre Ergebnisse. Sie beschreiben nicht nur die Konstruktion und Inszenierung der politischen Verfolgung, die Umstände der Inhaftierung und die psychischen sowie gesundheitlichen Langzeitfolgen, sondern decken vor allem die Prägungen auf, die die individuellen Lebensverläufe dadurch erfahren haben. Die eindrucksvollen Lebensgeschichten möchten die Öffentlichkeit für die weitreichenden Folgen politisch motivierter Gewaltanwendung gegen Menschen sensibilisieren und zur öffentlichen Anerkennung dieser belastenden biografischen Erfahrungen beitragen.