Zu einem Hund, der Geld hat, sagen die Leute: „Herr Hund“, formuliert Autor Helmut O. Eses kurz und praktisch. Vieles bringt er derart schnörkellos auf den Punkt – auch den Aphorismus selbst: Man schätzt den Aphorismus u. a. deshalb, weil er eine halbe Wahrheit enthält. Das ist ein ungewöhnlich hoher Prozentsatz. Helmut O. Eses ist nicht nur ein genauer Beobachter des Alltags. Auch die Natur ist ihm Inspiration. Das zeigt sich in seinen Gedichten, in denen viel Atmosphärisches schwingt. So beschreibt er den Wechsel der Jahreszeiten durchaus melancholisch, aber nie ohne Humor: Nun musst du langsam die Gelenke prüfen …, heißt etwa ein Vers in einer kleinen Hommage auf den kommenden Frühling. Dann wieder nimmt er, wie in seinen Aphorismen, Menschen ins satirische Visier. In seinen Reimen rechnet er mit Dummheit und Dünkel ab und oft genug parodiert er auch die eigenen Schwächen, zum Beispiel beim Verfassen seiner Poeme. -Mit den kleinen burlesken Balladen um den Ritter Schleich von Schleichenhausen bekennt der Autor sich schließlich zur ausgelassenen Lebensfreude, da kann die Gattin mit dem Nudelholz drohen, solange sie will … Helmut O. Ehses wartet in diesem Büchlein auf mit lauter Kurzweil. Für Leser, die zum Beispiel Eugen Roth und Erich Kästner mögen, sicher eine Empfehlung.