Die Moderne sah die Wirtschaft als einen autonomen, aus der Gesellschaft ausdifferenzierten Teilbereich an. In der Postmoderne wird dagegen erkennbar, dass die Wirtschaft einen zentralen Bereich der spontanen Kulturbildung darstellt und zusammen mit der Wissenschaft und der Kunst einen der drei Hauptbereiche der Kultur bildet. Wirtschaften heißt kulturschöpferisch tätig sein. Die Wirtschaftunternehmen müssen mit ihrer wirtschaftlichen zugleich eine kulturelle Aufgabe erfüllen. Das neue Interesse an Unternehmenskultur, Unternehmensethik, corporate identity und ähnlichem zeigt, dass sich die Unternehmen dieser Aufgabe bereits zunehmend bewusst werden. Das vorliegende Buch entwickelt eine Kulturphilosophie der Wirtschaft. Ausgehend von der Herausforderung der begrenzten Ressourcen und der Gefährdung der natürlichen Umwelt untersucht es, welche kulturellen Einstellungs- und Verhaltensänderungen, welche Veränderung der Wirtschaftkultur nötig ist, um vom modernen Expansionismus und Progressismus der „Wachstumskultur“ wegzukommen zu einer Wirtschaft und Wirtschaftskultur, die nicht nur expansions-, sondern auch kontraktionsfähig ist.