Als erster Band der Reihe „Küchenbord. Eine Reihe gastrosophischer Bücher. Herausgegeben von Tobias Wimbauer“ erscheinen Mario Scheuermanns „Wortklaubereien. Von »Serviertöchtern« und »Restaurant–Bären« – ein gastronomisch-kulinarisches Sammelsurium der deutschen Sprache aus drei Jahrhunderten.“ Selbst verfasste oder gesammelte Glossare sind ein bewährtes Hilfsmittel. Solche alphabetischen Breviere dienen dem Schreiber wie dem Maler das Skizzenbuch. Das berühmteste ist der Dictionnaire des idées reçues (Wörterbuch der Gemeinplätze) von Gustave Flaubert. Scheuermanns »Wortklaubereien« sind zum einen ein vergnügliches Sammelsurium von kulinarischen Wort-Kuriositäten. Zum anderen bewahren diese vom Autor über viele Jahrzehnte gesammelten Zitate aus Büchern, Zeitungen und Zeitschriften schon fast Vergessenes und liefern Belege für Herkunft und Bedeutungswandel von manch gängigem Begriff der Gastronomie und Kulinarik in Deutschland, Österreich und besonders der Schweiz. Studentenfutter »Doch ungleich bedeutender in ihren Folgen ist jene mehr beachtete Schleckerei deutscher Gymnasiasten und Burschen, welche den an sich selbst so unerheblichen Rosinen und Mandeln den Spitznamen eines Studentenfutters erworben hat.« C. F. von Rumohr, Geist der Kochkunst, 1832 Sommelier »Die ›sommeliers‹ gingen umher, die Kellermeister, die so gar nichts vom Kellner haben: sie stellen vielmehr etwas dar, was zwischen einem alten Bauern und einem Mönch liegt. Ammen des Weins. Tempo, 23. November 1928 Peter Panter [d.i. Kurt Tucholsky], Alter Burgunder wird versteigert Fressbalken »Angefangen hat die steile Karriere des Schweizers mit der 3–jährigen ›Stifti‹ im ›Fressbalken‹, der Mövenpick–Autobahnraststätte bei Würenlos.« Aargauer Zeitung, 12. Oktober 2006 Rüebli und Zwebele schäli keini me Die meisten dieser Sammlungen und Listen bleiben in der Schublade. Manchmal findet aber ein Verleger Gefallen an einer solchen Sammlung und macht ein Buch daraus. So hier. »Spannende, lehrreiche Details, die erheitern. Die ideale Kaminlektüre (nicht nur) für den kulinarisch Interessierten!« Mit 18 Zeichnungen von Michaela von Aichberger.