Schlesien hat eine wechselhafte Geschichte durchlaufen, bis es nach fast siebenhundert Jahren wieder polnisches Territorium wurde. Am 24. August 1335 im Vertrag von Trentschin verzichteten die Bevollmächtigten von Polens König Kasimir III. des Großen ohne Gegenleistung auf den zu Polen gehörenden Teil Schlesiens zugunsten Böhmens. Von 1526 an unterstand Schlesien der habsburgischen Krone, ehe es 1740 von Preußen erobert und preußische Provinz des Deutschen Reiches wurde. In „Zwischen den Fronten“ erweckt Norbert Franitzek einen Abschnitt dieser Geschichte wieder zum Leben. In einem breiten erzählerischen Bogen erzählt er das Schicksal der Familien Schlömer und Scholz, die in den politisch umstrittenen oberschlesischen Gebieten seit Genera tionen ansässig sind. Über einen Zeitraum von fast hundert Jahren folgt er ihren Spuren, schildert eindrücklich geschichtliche Ereignisse und deren unbarmherzige Auswirkungen auf das alltägliche Leben.Widerstand, Flucht und Neuanfang prägen die Lebenserfahrung seiner Protagonisten. Historie wird zu Geschichten von Furcht und Verlust und ungeheurem Lebenswillen. Vor den Augen des Lesers lässt Franitzek die verlorene Heimat Schlesien wiederauferstehen. Es entsteht ein liebevoll und detailreich gezeichnetes Bild von Gebräuchen und Mentalität der Menschen, die in den Wirren kriegerischer Auseinandersetzungen und mit der Flucht ihren Lebensraum verloren. Es ist die packende Darstellung eines dramatischen Kapitels der deutschen Ge-schichte.