„Alle Wege führen nach Rom“, heißt ein oft zitierter Spruch, der sich durchaus auch auf die Buchbranche übertragen ließe. Schließlich gibt es kaum eine Reiseführer-Reihe, die die italienische Hauptstadt ausspart. Egal ob trendiger Cityguide, solider Allrounder oder opulent aufgemachter Bildband — alle haben sie die ewige Stadt im Programm. Doch in keiner Reihe ist die Metropole am Tiber so gut aufgehoben wie beim traditionellen DuMont Kunst-Reiseführer. Das Konzept, in aller Ausführlichkeit über Museen, Palazzi, Kirchen und geschichtliche Epochen zu schreiben, und den seriösen Texten nichts weiter als kunstvolle Fotografien und jede Menge Grundrisse und Innenpläne beizustellen, könnte gar in Rom entstanden sein. In kaum einer anderen europäischen Stadt ist die abwechslungsreiche Geschichte, vom Imperium Romanum über die römisch-deutschen Kaiser bis hin zum Papsttum, noch heute derart greifbar wie in Rom. Zu berichten gibt es also wahrlich genug, und Heinz-Joachim Fischer ist ein wahrlich professioneller Berichterstatter, dem man seine jahrzehntelange FAZ-Korrespondenztätigkeiten anmerkt. Er ist nicht nur ein ausgewiesener Kenner der Stadt, in der er seit Anfang der 70er-Jahre lebt und arbeitet, sondern auch einer, der, ausgestattet mit einem Geschichte-, Philosophie-, Kunst- und Theologiestudium, die nötige fachliche Kompetenz mitbringt. Seine detaillierten Ausführungen über die vatikanischen Museen, den Palatin oder das moderne Leben in Rom haben Substanz. Im Übrigen schreibt Fischer im Vorspann, dass er sich dann zufrieden fühlt, „wenn ’sein‘ über die Jahre gewachsener, mit neuen Elementen bereicherter und zu einem einheitlichen Gesamtbild gestaltete Rom-Führer anderen nützlich sein kann und sie nicht vom ‚Kunst-Ungeheuer‘ Rom abhält.“ Und demzufolge kann er wirklich zufrieden sein. –Jan König
— Dieser Text bezieht sich auf eine andere Ausgabe:

Taschenbuch
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