Hallo,
wir besitzen ein Haushälfte. Es hat einen Keller, einen großen Dachboden, eine Erdgeschosswohnung, eine wohnung im ersten stock so wie eine Terasse und einen 120 quadratmeter großen Garten und eine große einfahrt. In der Wohnung im Erdgeschoss hatte mein Opa gelebt der aber vor kurzem verstorben ist. Nun gehört mein Vater das Haus. Imoment ist das Haus um die 200.000 bis 250.000 euro wert. Mein Vater ist rentner und überlegt sich nun entweder das zu verkaufen oder die Wohnung unten samt garten und Terasse ( die auch groß ist) zu vermieten. Würde er das Haus verkaufen, würde er die restlichen 60.000 euro schulden zahlen und sich dann eine eigentumswohnung kaufen und mit dem restgeld ein schönes leben machen was er sich nach 42 Jahren arbeiten auch verdient hat. Was würdet ihr für pro und contra argumente für den Verkauf des Hauses oder für die vermietung der unteren wohnung mit garten und terasse nennen? Zu was würdet ihr finanziell tendieren und zu was wenn es um den Ruhestandsaspekt geht? Danke für die antworten
Ich würde niemals eine Haushälfte gegen eine Eigentumswohnung „eintauschen“. Bei einer Eigentümergemeinschaft weiß man nie was passiert und ist immer von den Mehrheitsentscheidungen abhängig.
Wenn es nur um sichere Einkünfte und einen schönen Lebensabend geht, dann kann er die Wohnung vermieten und zusätzlich eine Hypothek auf das Haus aufnehmen.
Mit einer Risikoversicherung sollte er seine Erben absichern. Wird er durch sein Alter nicht mehr genommen, gibt es die Möglichkeit einer Sterbeversicherung.
In der Finanzkrise merkt man, welche Werte fallen und welche nicht bzw. nicht so sehr. Sachwerte sind m.E. besser als Geldwerte.
Wenn er mit einem Verkauf glücklicher wäre, sollte man dies respektieren.
Pro Hausverkauf : Dein Vater ist Rentner ,er sollte sich einen schönen Lebensabend machen und das Haus verkaufen. Nachher zieht ein vermeintlich netter Mieter ein der sich eventuell als gar nicht angenehm entpuppt und Ärger steht ins Haus. Nein das sollte er sich wirklich nicht antun . Naja und ein Haus muß immer instand gehalten werden, der Garten gepflegt werden etc. Frag deinen Vater ob er sich das alles zumuten möchte und auch kann . Man ist ja kein junger Hüpper mehr und möchte auch mal fünfe Grade sein lassen, die Knochen machen das alles auch irgendwann mal nicht mehr mit, ist einfach so.
Contra Hausverkauf : Da sind die Dinge an denen man hängt , die schönen Erinnerungen die einen verbinden mit diesem Haus. Die Mühe die sich sein Vater und auch er mit dem Haus gegeben haben , damit alles so ist wie man es sich vorstellt. Vielleicht wurde auch mehr Geld reingesteckt als man dafür beim Verkauf erhält. Ich weiß nicht wie die Haus- und Grundstückspreise sind zur Zeit sind. Naja und ein Umzug kostet Kraft, Nerven und Geld. Natürlich ist eine schicke ebenerdige Eigentumswohnung , oder mit Aufzug wenns in höhere Stockwerke gehen soll, eine interessante Alternative..aber ist es das Heim wie vorher ? Einen alten Baum verpflanzt man nicht , da ist was wahres dran.
Meine Eltern 76+79 werden bis zum letzten Tag in ihrem Haus mit großem Garten wohnen. Wenn sie mal nicht mehr sind , und ich mir vorstelle dieses Haus , mit all seinen schönen Erinnerungen und der Händearbeit meines Vaters zu verkaufen ,dann kommt aus meinem Inneren ein lautes „NEIN “ . Allerdings bin ich auch jünger als dein Vater ;0) Mein Papa repariert ,streicht und handtiert immer am Haus rum und hat Beschäftigung und fühlt sich wohl dabei.
Doch manchmal wird ihm das zu viel , grade dann wenn größere Reparaturen anstehen .Wie z.B. die beiden Wasserrohrbrüche in einem Jahr . Handwerker im Haus ,viel Schmutz , Wandaufbrüche im Bad, dem Flur, nasse Wände, wochenlang aufgestellte Trockengeräte . Da merkte ich wie anstrengend und mit welchem Stress es verbunden sein kann ein älterer Hausbesitzer zu sein . Es war wirklich zu viel für meinen Vater.
Auf keinen Fall verkaufen! Mit einer Eigentumswohnung hat man hohe laufende Kosten. Verwalter und Handwerker haben längst erkannt, daß Wohnungseigentümer eine leichte Beute sind. Sie haben auch dafür gesorgt, daß die Einstimmigkeit bei gravierenden Änderungen aufgehoben wurde. Jetzt benötigt man 25% Widersprechende. Diese Zahl ist praktisch unerreichbar, da die Widersprechenden sich niemals untereinander einig sind. Die übrigen 75% lassen sich leicht verängstigen und übertölpeln. Meine Eigentumswohnung hat die vierfachen Kosten eines doppelt so großen Hauses. Kurz vor großen Änderungen in der Technik werden noch alte Komponenten eingebaut.Die Investitionen erfordern derart lange Abschreibungszeiten, daß sie ausgetauscht werden müssen, bevor das Geld wieder hereinkommt. Alles dient nur der Mittelstandsförderung. Um die eingesparten eigenen Leistungen bezahlen zu können, muß man zehnmal so lange als Durchschnittsverdiener arbeiten. Bei einem eigenen Haus haben Sie dagegen alles selbst in der Hand. Sie können es mit einem viel kleineren eigenen Aufwand erhalten.
Vom Ruhestandsaspekt: Alte Bäume verpflanzt man nicht. Das Haus ist die gewohnte Umgebung.
Unter finanziellellen Gesichtspunkten: Sachwerte behalten. Das mehr indirekte Eigentum einer Eigentumswohnung steht eigentlich nur auf dem Papier. Es muß und wird von Handwerkern mit hohen Lohnkosten instandgehalten. Bei dem direkten und tatsächlichen Eigentum eines Hauses, kann auch mal eine Erneuerung aufgeschoben werden oder selbst oder in Nachbarschaftshilfe erledigt werden. Außerdem fallen bei einem Haus auch keine Kosten für fremde Verwaltung an. Ein Haus ist auch die beste Absicherung gegen Inflation (die aus vielen leider realen Gründen sehr wahrscheinlich ist).
Allgemein: Das beschriebene Haus bietet eine lLebensqualität die bei einer Eigentumswohnung oder Mietwohnung nie zu finden ist!
Ich würde eher verkaufen. Eine Teilvermietung ist mühsam, die Privatsphäre ist nicht mehr voll gewahrt, und mit etwas Pech gibt’s Ärger mit den Mietern. Zudem ist anzunehmen, dass das Haus nicht mehr in einem zeitgemässen Zustand ist, vor allem in Sachen Wärmedämmung.
Idealerweise kauft er sich dann eine Eigentumswohnung, welche modern, toll wärmegedämmt und rollstuhlgängig ist (genügend Breite in Bad und WC, Erdgeschoss oder Aufzug). Ist auch kein Problem, wenn er 20-30% des Kaufpreises noch als Schulden stehenlässt, idealerweise ohne Tilgung, lieber genügend flüssige Mittel.
Wieviele Personen wohnen in dem Haus? Nur du und dein Vater?
Fallen in den nächsten Jahren Reparaturen an, die leistbar sind?
Ich würde ehrlichgesagt zuerst versuchen, die EG-Wohnung zu vermieten. Da kommt Geld rein und ihr könnt in dem Haus, an dem sicher einige Erinnerungen hängen, bleiben. Sollte sich herausstellen, dass das Vermieten doch keine so gute Idee war, habt ihr immer noch die Möglichkeit zu verkaufen.