Hallo in die Runde,
ich war lange Zeit arbeitslos (z.T. krankheitsbedingt) und habe nun ab Montag eine neue Stelle als 1,50 €-Jobber an einer Kunst- und Kulturschule.
Quasi „Mädchen/Junge für alles“ – 30 Stunden pro Woche. Finde ich auf der einen Seite gar nicht schlecht oder schlimm, freue mich auch, da ich, wie mir die Bearbeieterin gesagt und geschrieben hat, wieder mit dem PC zu tun haben werde. Außerdem eben kreativ sein, junge Leute um mich herum in einer Schule haben (was mir eh gefällt)…, also eigentlich total klasse!
Das Problem an der Sache: Ich war bis vor kurzem gesundheitlich bedingt ewig und drei Tage überhaupt „nicht arbeitsfähig“ und soll nun gleich sechs Stunden am Tag arbeiten, z.B. am Rechner unterrichten oder AG’s organisieren und leiten (finde ich toll und ist denke ich mir auch machbar), aber dazu gehört genauso z.B. der Fahrdienst, Hausmeisterarbeiten, Küchendienst etc.
Ich finde es ein bisschen komisch, dass ich, obwohl ich bis heute auf zwei Krücken laufe (schwere Osteoporose und zig OP’s (künstliche Gelenke) in den letzten Jahren) vom Amtsarzt gleich von „Null auf Hundert arbeitsfähig“ beurteilt wurde. Das bin ich noch nicht und werde es auch nie wieder sein, dafür war ich schon seit Jahren bei zig Ärzten, Therapeuten und dergleichen. Alle sagen sie mir „wird Zeit für die Frührente, Du kannst eh nichts mehr!“ – und nur der Amtsarzt sagt dann gleich „okay, der packt das trotzdem“.
Auf der einen Seite würde ich das ja auch gerne schaffen, aber auf der anderen Seite traue ich mir das gesundheitlich kein Stück zu. Ich schaffe es ja noch nicht mal mit dem kaputten Rücken ein herunter gefallenes Blatt Papier aufzuheben, geschweige denn Hausmeisterjobs zu übernehmen (kann ich einfach nicht) oder hier in der Großstadt im Fahrdienst zu arbeiten. Auto fahren kann ich genauso wenig und hab’s vor Jahren schon sein gelassen, weil ich mich nicht traue und einfach nur ein Verkehrshindernis für die anderen wäre. Also ich habe ca. NULL Praxiserfahrung hinter dem Steuer.
Ich habe nach der langen Zeit ein bisschen „Angst“, dass ich etwas tun soll, dem ich mich kaum gewachsen fühle. (Obwohl ich es auf der anderen Seite auch toll fände!).
Irgendwie bleibt mir nur, das zu versuchen, denn tue ich’s nicht und trete die Stelle nicht an, gibt’s gleich 30 % Abzug vom JobCenter – geht auch nicht.
Herausreden mit „kann ich nicht und schaffe ich nicht“ ist auch blöd, denn der Amtsarzt hat ja immerhin gesagt, ich schaffe das… (genau das habe ich meiner Beraterin beim JobCenter auch gesagt…, „ich würde gerne arbeiten, aber die Untersuchung beim Amtsarzt war nur oberflächlich und in meinen Augen total falsch!“)
Nur was, wenn ich den Job nicht schaffe? Dann werde ich zum Gespött sämtlicher Kollegen dort, wenn ich selbst beim Aufheben von irgendwelchem Zeug schon Hilfe brauche.
Als Pausenaufsicht in einer Schule mit meinen Krücken versehen – was soll ich da tun? Hinterher humpeln und mir noch mehr brechen, um den Streit zu schlichten?
Ich habe mir selber gesagt „ich will’s probieren!“, aber wenn’s echt nicht machbar für mich ist, dann… ja dann… (da weiß ich eben nicht weiter! Der Amtsarzt hat mich ja „gesund geschrieben“ als Einziger von vielen Ärzten.)
Baut mich bitte ein bisschen auf und nehmt mir die Angst vor dem kommenden Montag, okay?
Über Tipps, wie ich mich verhalten sollte, wenn ich selber merke „geht nicht“, aber es heißt andererseits „muss aber, sonst Abzug der Leistungen!“ würde ich mich sehr freuen.