Ein Bundeskanzler besitzt auch nach Ende seiner Amtszeit Bedeutung weit über seine Partei hinaus. Mit jedem Altkanzler werden in der Bevölkerung bestimmte Ereignisse, Themen und Eigenschaften verbunden. Kann eine Partei diese Erinnerungen in ihrem Sinne steuern, verfügt sie über ein machtvolles Instrument zur Legitimierung ihrer Politik. Der Journalist Eike Petering untersuchte, welche Strategien dabei zur Anwendung kommen. Er befragte wichtige Akteure in den Machtzentralen der Volksparteien: Im Jahr 2006 gaben ihm die Bundesgeschäftsführer der CDU und SPD Auskunft über ihre jeweiligen Strategien des Erinnerns. Darüber hinaus berichteten ihm der Leiter des Archivs für Christlich-Demokratische Politik und der Sekretär der Historischen Kommission beim SPD-Parteivorstand von ihrer täglichen Arbeit. Ein spannender und aufschlussreicher Blick hinter die Kulissen der politischen Geschichtsdarstellung.