In diesem Buch beschäftigen wir uns mit der traurigen Lebensgeschichte der Prinzessin Anna (? 1577), dem einzigen Kind des sächsischen Kurfürsten Moritz, die nach dem frühen Tod ihrer Eltern im Jahre 1555 in die Obhut ihrer gefühlskalten und habgierigen sächsischen Verwandten geriet. Um diesem freudlosen, neuen Zuhause zu entfliehen, gab es für sie nur einen Ausweg: eine baldige Heirat. Und so empfand Anna den charmanten und sehr gutaussehenden Wilhelm von Oranien, der 1559 um ihre Hand bat, geradezu für ein Geschenk Gottes. Ihr Glück währte jedoch nur sehr kurz. Als Wilhelm Annas Mitgift aufgebraucht hatte und in seinen ehrgeizigen, machtpolitischen Kämpfen keine Unterstützung von Annas Verwandten erhielt, schob er ihr einen Ehebruch unter, um sich von ihr scheiden lassen zu können. Trotz Annas Beteuerungen, dass sie unschuldig sei, endete sie schließlich in einem zugemauerten Verlies ihres Onkels August, in dem sie kurz vor ihrem 33. Geburtstag an schweren Blutungen verstarb.