Neben einem enzyklopädischen Überblick über die Geschichte des deutschen Bank- und Versicherungswesens zeigt Eckhard Wandel den Stand und die Grundtendenzen der wissenschaftlichen Forschung auf. Immer schon waren die Konzentrationsbewegungen im deutschen Bankwesen Gegenstand der Forschung – ein Thema das angesichts der Fusion von Bayerischer Vereinsbank und Hypo-Bank wieder von aktuellem Interesse ist. Es stellt sich die Frage, ob mit diesem Zusammenschluss eine weitere Phase der Konzentration im deutschen Bankwesen beginnt. Das deutsche Bankensystem ist das Ergebnis einer historischen Entwicklung und kann nur aus der Geschichte und der Tradition erklärt werden. Anders als in den angelsächsischen Ländern und Japan ist die deutsche Universalbank für Kredit und Einlagengeschäft ebenso zuständig wie für das Wertpapiergeschäft. Kritiker dieses Universalbanksystems beklagen vor allem die daraus resultierende „unterentwickelte Aktienkultur“. Im Bereich der Bankengeschichte ist – im Gegensa tz zur Geschichte der Versicherungen – bereits vieles erforscht und untersucht worden. Obwohl Deutschland das führende Rückversicherungsland ist, existieren nur wenige, ältere Veröffentlichungen zu den Rückversicherungen. Für die Zeit des Zweiten Weltkrieges und die Entwicklung in der Bundesrepublik und in der DDR fehlt bis heute eine wissenschaftliche Aufarbeitung der gesamten Versicherungswirtschaft. Das umfangreiche und aktuelle Literaturverzeichnis macht das Buch zu einem guten Arbeitsin-strument und Nachschlagewerk für Wirtschaftshistoriker, Studenten, Lehrer, Fachleute aus den Bereichen Banken und Versicherungen sowie interessierte Laien.