Die „Bauern zwischen Bauernkrieg und Dreißigjährigem Krieg“ waren im 16./17. Jahrhundert auf höchst unterschiedliche Weise in die historischen Ereignisse einbezogen: im einen Fall als eigenständige Akteure einer politisch-religiösen Auseinandersetzung von weltgeschichtlicher Bedeutung, im anderen Fall weitgehend als Opfer eines politisch-militärischen Konflikts der europäischen Mächte, der der breiten Bevölkerung, insbesondere auch auf dem Land, alle Überlebenskraft abforderte. Der Autor beschreibt die Formen des Wirtschaftens und sozialen Zusammenlebens von Bauern in dieser Zeit, untersucht die Strukturen kommunaler Organisation auf dem Land, schildert feudale und staatliche Herrschaft als zentrale Faktoren in der Ausgestaltung der ländlich-bäuerlichen Lebensverhältnisse, die Holenstein nicht zuletzt auch als Ergebnis des politischen Handelns der Bauern selbst interpretiert. Seine besondere Aufmerksamkeit gilt der sozialen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Dynamik und ih ren Ausprägungen in der bäuerlichen Lebenswelt. Zwar waren die spektakulären und sozial-revolutionären Massenbewegungen des Bauernkriegs und die frühreformatorischen Bewegungen von großer Bedeutung, doch veränderte sich die ländliche Gesellschaft während des untersuchten Zeitraums nicht minder unter dem Einfluß langfristiger sozio-demographischer und wirtschaftlich-konjunktureller Entwicklungen. Die Enzyklopädie deutscher Geschichte ist auf etwa 100 Bände angelegt. Die Reihe ist chronologisch und thematisch frei zusammenstellbar. Der vorliegende Band ist ein Bindeglied zwischen Rösener (Bd. 13) Agrarwirtschaft, Agrarverfassung und ländliche Gesellschaft im Mittelalter und Troßbach (Bd. 19) Bauern 1648-1806.