Jurek Becker wurde am 30. September 1937 in Lodz/Polen geboren und starb am 14. März 1994 in Sieseby/Schleswig-Holstein. Von 1939 bis 1945 wuchs Becker im Ghetto in Lodz auf und wurde später in den Konzentrationslagern Ravensbrück und Sachsenhausen inhaftiert. 1945 siedelte er in den Ostteil Berlins über, wo er von 1957 bis 1960 Philosophie an der Humboldt-Universität studierte. 1960 wurde Becker aus politischen Gründen vom Studium ausgeschlossen und ging an die Filmhochschule Babelsberg. Becker ist Autor zahlreicher Drehbücher. 1969 wurde sein erster Roman veröffentlicht. Jakob der Lügner wurde weltbekannt. Jurek Beckers Werk wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Adolf-Grimme-Preis in Gold und dem Bundesverdienstkreuz.   Zeittafel 1937 30. September: Jurek Becker wird in Lodz/Polen geboren. 1939-1945 Becker wächst im Ghetto in Lodz auf und wird später in den Konzentrationslagern Ravensbrück und Sachsenhausen inhaftiert. 1945 Übersiedlung in den Ostteil von Berlin, Jurek Becker lernt Deutsch. 1955 Nach dem Abitur zweijähriger Militärdienst in der Nationalen Volksarmee der DDR. Mitglied der Freien Deutschen Jugend (FDJ) und 1957 auch der SED. 1957-1960 Studium der Philosophie an der Humboldt-Universität. 1960 wird Becker aus politischen Gründen vom Studium ausgeschlossen. 1960 Studium an der Filmhochschule Babelsberg. 1962-1977 lebte als freier Schriftsteller in Ost-Berlin, arbeitete als DEFA-Drehbuchautor, wo sein Drehbuch Jakob der Lügner zunächst abgelehnt wurde. Texte für das Kabarett Die Diestel und für die Filme Wenn ein Marquis schon Pläne macht (1962), Gäste im Haus (1963), Zu viele Kreuze (1963/64) und Immer um den März (1967). 1969 Sein erster Roman Jakob der Lügner wird veröffentlicht. Der Roman wird weltbekannt. 1971 Charles-Veillon-Preis und Heinrich-Mann-Preis. 1972 Mitglied im PEN-Zentrum der DDR.1973 Bremer Literaturpreis für seinen zweiten Roman Irreführung der Behörden. Wird in den Vorstand des Schriftstellerverbandes gewählt, trat jedoch 1977 aus Protest gegen die Partei aus. 1975 Verleihung des Nationalpreises der DDR.1976 Der Roman Der Boxer wird veröffentlicht. Becker protestiert öffentlich gegen den Ausschluß Rainer Kunzes aus dem Schriftstellerverband der DDR und ist Mitinitiator des Protestbriefes gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann. Daraufhin wird er aus der SED und aus dem Vorstand des Schriftstellerverbandes ausgeschlossen, trat aus Protest gegen diesen Ausschluss 1977 aus dem Verband aus. 1977 Becker verläßt die DDR und lebt vorwiegend in Berlin.1978 Gastprofessur, Oberlin, Ohio 1978 Veröffentlichung seines Romans Schlaflose Tage in einem westdeutschen Verlag. Das Buch wird in der DDR nicht verlegt. 1978/79 Gastdozentur an der Universität Essen, anschließend Umzug nach West-Berlin. 1979 und 1982 Verfilmung der Bücher Der Boxer und Schlaflose Tage für das Fernsehen. 1980 Veröffentlichung der Erzählungen Nach der ersten Zukunft. 1981 Gastprofessor an der Universität Augsburg. 1982 Veröffentlichung des Romans Aller Welt Freund.1983 Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt.1986 Drehbücher für die ARD-Serie Liebling Kreuzberg. Verleihung des Adolf-Grimme-Preis in Gold an Manfred Krug, Jurek Becker und Heinz Schirk . Veröffentlichung des Romans Bronsteins Kinder. 1989 Poetikvorlesungen an der Universität Frankfurt/Main. 1990 Der Film Neuner, nach dem Drehbuch von Becker kommt in die Kinos und wird 1991 mit dem Deutschen Filmpreis „Filmband in Gold“ ausgezeichnet. Mitglied der Akademie der Künste Berlin.1992 Veröffentlichung des Romans Amanda herzlos.1994 Die Fernsehsatire Wir sind auch nur ein Volk wird in der ARD gesendet. 1996 Veröffentlichung des Bandes Ende des Größenwahns, in dem Aufsätze und Vorträge aus den Jahren 1971 bis 1995 zusammengestellt sind. 1997 14. März: Jurek Becker stirbt in Sieseby / Schleswig-Holstein.