Der Ich-Erzähler dieses Buches, Weiß, ist als Kind mit seinen Verwandten nach Palästina gekommen. Die Familie hat sich in der neuen Heimat eingerichtet, lebt aber immer noch in der Erinnerung an das alte Europa: die Opernhäuser, die Philosophie, die Literatur, die Familiengeschichten. Weiß ist ein Flaneur. Er durchstreift seine Umgebung auf der Suche nach ungewöhnlichen Dingen, und er denkt am liebsten über ungewöhnliche Fragen nach: Wie beschreibt man eine durchsichtige Frau? Wie spielt eine Kuh Canasta? Schnarchen Götter im Schlaf? Wie seine Verwandten ist er ein Tagträumer, der sich seinen phantastischen Visionen hingibt: Käsetorten schweben in der Luft; deutsche Kriegsgefangene jagen in China Schmetterlinge; im Regenwald stehen Leute mit aufgespannten Schirmen und beobachten, wie die Bäume im Zeitraffertempo wachsen; Onkel Herbert kehrt mit einem Karpfen im Arm aus der Totenwelt zurück – wie ein Christus der Fische.