„Gott hasst mich. Gott findet mich absolut unsympathisch. Gott lehnt mich völlig ab. Ich ihn auch, sage ich mir immer wieder, bis der versöhnliche Gedanke in mein Bewusstsein fließt, dass man am Ende schon sehen wird, wer von uns beiden der Stärkere ist.“ (Hermann Bruhns) Es geht darum, ins Leben zu kommen, in das große Dasein, ohne Plan, ohne Kraft, ohne Glauben an sich. Hermanns Tagebuch erzählt davon, wie das Leben selbst seine Wege zu uns findet, ob wir wollen oder nicht. Irgendwann müssen wir allerdings ja sagen und bereit sein loszulassen, was in uns geronnen ist, was nicht wirklich Leben ist. Der Rahmen ist bunt: Wilde Frauen und weise Männer, archaische Trinkgelage und rasante Autofahrten, erster Sex und große Liebe – und zwischen all dem der Erfinder des Selbstzweifels, Hermann Bruhns, der Mann mit dem goldenen Herzen. Hermann ist eine ausgedachte Kunstfigur. Das macht ihn uns ähnlich. Was sonst sind wir in dieser Welt? Deswegen kann seine Botschaft uns unmittelbar erreichen: Desto weniger wir wollen, desto mehr bekommen wir – Frieden, Liebe, Wahrheit. Die Sonne geht auf, so viel ist sicher.