Es gibt Tage, an denen ich auf die Straße gehe und das Gefühl habe, Lächeln wäre ein ebenso beliebter Sport wie Joggen .Bei einigen stört es mich nicht, bei anderen kann ich es kaum ertragen . So beschreibt Marie Gronwald, wie ihr Mitmenschen mit reflexartigem Lächeln begegnen, wenn sie in ihrem Rollstuhl unterwegs ist. In achtzehn eindringlichen Episoden gibt die Autorin Einblick in ihre außergewöhnlichen Lebensbedingungen. Sie erzählt von frühen Erfahrungen in Kindergarten und Schule, schildert Unfälle, abwegige Heilungsversuche selbsternannter Experten oder die bestürzende Ignoranz mancher Zeitgenossen. Aber sie erlebt auch spontane Hilfsbereitschaft und erfrischende Normalität. Ganz offen spricht sie von ihren Sehnsüchten und Träumen. Es überrascht, wie konzentriert sie ihre Umgebung beobachtet: Erstaunliche Details rücken ins Zentrum ihrer Wahrnehmung, Feinheiten, die dem Eiligen entgehen. Unsentimental und mit leiser Ironie spiegelt sie dem Leser die Welt aus ihrer besonderen Perspektive. Sulu Trüstedt trifft mit ihren wunderbaren Zeichnungen genau den Ton der Autorin. Jedes Kapitel wird mit ihren farbigen Illustrationen abgerundet.