Liesbeth Margot Hanna Schenk, geborene Weidner, verwitwete Kühnel wird am 28. Dezember des Jahres 1920 in eine Bauernfamilie in ein winziges Dorf mitten in Thüringen geboren. Der gleiche Jahrgang wie ein Marcel Reich-Ranicki oder ein Richard von Weizsäcker, aber ein ganz anderes Leben. Die Kindheit ist geprägt vom Baron, der Herr auf Behringen ist, dem Kantor in der Schule und dem Pfarrer. Eine Lehrstelle gibt es nicht für das Mädchen in der Familie, nur für den Bruder. Aber Liesbeth kämpft sich durch, immer. Sie sucht sich Arbeit als Vierzehnjährige, häkelt Babyschuhe. Arbeitet im Krieg bei der Siemens und in der Gärtnerei Pötschke.Die Häkelnadel wird später wieder kommen. Aber dazwischen liegen Landwirtschaft, Heirat mit der Jugendliebe Rudi, den sie nach vier Wochen Ehe an den zweiten Weltkrieg verliert und nie wieder sieht. Zu Hause kommen erst die Amerikaner und dann die Russen. Dann kommt Werner, mit dem sie nach dem Krieg eine Familie gründet und eine kurze Zeit eine Dorfkneipe betreibt. Mit dem sie drei Kinder hat und ein großes Gehöft, das Haus am Berg in Arnstadt kauft, das ihr viel Arbeit macht und den Kindern eine glückliche Kindheit beschert. Dann kommt die Häkelnadel wieder, sorgt für Lohn und Brot und eine schöne Zeit mit den Häkelweibern .Den Sohn muss sie beerdigen, als sie fast 80 ist, er stirbt an Blutkrebs im Jahr ihrer goldenen Hochzeit. Heute lebt Liesbeth mitten in Arnstadt in ihrer kleinen Wohnung, hat acht Enkelkinder und drei Urenkel und häkelt immer noch für uns alle.