In seiner Heimat Kroatien ist Edo Popovic als unideologischer Kriegsberichterstatter bekannt und wurde zudem in den 80ern für sein Debüt als Generationsversteher gefeiert. Sein aktueller Roman entlarvt die korrupte Gesellschaft Zagrebs und besticht dabei mit zynischer und humorvoller Sprache. In „Die Spieler“ wimmelt es von gewissenlosen Spitzeln, Schlägern, Dealern, Patrioten und Prostituierten: Das organisierte Verbrechen operiert mit Hilfe von bestechlichen Politikern und charakterlosen Journalisten aus den edelsten Villen der Stadt heraus. Der Roman gliedert sich in drei Teile, die von dem Anti-Helden Mladen Folo zusammen gehalten werden. Als Leiter des Polizeidepartments Kultureller Terrorismus ist er anfangs damit beschäftigt, den populären Schriftsteller Boris Elazar als Terroristen zu entlarven. Doch Elazar ist komplett unschuldig und nach und nach durchschaut Folo die Machenschaften seiner Kollegen. War Folo anfangs noch Teil der Systemmaschinerie, entwickelt er sich schrittweise zu dessen Gegner und arbeitet sich mit einer verwegenen Mischung aus Eigeninitiative und Selbstjustiz immer weiter vor. (mir)