In der Schule lernt man viel zu wenig für das moderne Leben — sagen sich die vier Gymnasiasten Brian, Marc, Jeannette und „Hemingway“ und nehmen das deshalb selbst in die Hand. Vor allem über Die Welt der Börse — was könnte spannender sein? — wollen sie unbedingt mehr erfahren. Da kommt ihnen Guido alias „Soros der Zweite“ gerade recht, der vier Jahre zuvor an ihrer Schule Abitur machte und nun neben dem Studium bei einer Investmentbank arbeitet. Der Dschungel der internationalen Finanzmärkte ist nicht gerade übersichtlich, da kann man schon einen kundigen Führer brauchen, vor allem, wenn man vorhat, selbst ein wenig mitzumischen, zum Zweck der Taschengeldaufbesserung. Und so lassen sich die vier von Guido alles haargenau erzählen: Von den ersten Anfängen des Aktienhandels im Amsterdam des frühen 17. Jahrhunderts, von den Mechanismen der Kursbewegungen, die viel mit Psychologie und Erwartungen zu tun haben, von Baisse und Hausse, Terminkontrakten und Fundamentalanalysen, Crashs und Spekulationsblasen, bis hin zu der bedeutenden Rolle, die Computer und Internet im modernen Aktienhandel spielen. Dass Autor Bernd Niquet viel von der Materie versteht und sein Wissen auch verständlich und kurzweilig zu vermitteln weiß, hat er mehrfach bewiesen (Keine Angst vorm nächsten Crash, Der Crash der Theorien). Sein Versuch, das Erfolgskonzept von Sophies Welt auf die Börse zu übertragen und Unterhaltung mit Information zu verquicken, ist allerdings nur teilweise geglückt, weil seine Rahmenhandlung doch etwas die Lebendigkeit vermissen lässt. Das Ende jedoch ist ziemlich überraschend, auch für die vier Jungaktionäre, die am eigenen Leibe eine der wichtigsten Börsenweisheiten erfahren müssen: „Je höher der Ertrag, umso größer auch das Risiko.“ –Christian Stahl