Wissen ist kein Problem formal-logischer Kriterien, Wissen ist ein kreativer, hochdynamischer Prozess des Umganges mit Möglichkeiten. Es gilt nicht, sich möglichst nahe an Grenzen möglicher Erkenntnisanzunähern, es gilt, mit der Deklaration epistemischer Freiheit, dem Über-Angebot offener Möglichkeiten, umzugehen. Wissen und Wissenssysteme sind aufzufassen als Ergebnis eines simulativen Prozesses der Einschränkung dieser Möglichkeitsräume. Mit diesem Wissensverständnis sind auch die Wissenschaften, hier exemplarisch Physik, Evolutionsbiologie und Geschichte, unter einem einheitlichen Bild zu erfassen, das weder in Beliebigkeit und Unverbindlichkeit endet, noch in zu enger Formalität erstarrt. Die Kriterien der Akzeptierbarkeit, in ihrem Wechselspiel mit den Einschränkungsbedingungen des Möglichkeitsraumes, werden innerhalb und mittels der Prozessdurchführung entwickelt. Diese zu handhaben, um akzeptierbares Wissen zu rechtfertigen, erfordertweniger formal-logisches Regelfolgen, als vielmehr Kreativität, Überblick, dialogische Übereinkunft und Redlichkeit.