Der Konsum gehört zu den Kräften, die die Geschichte bewegen – er prägt den Lebensstil der Menschen und gesellschaftliche Strukturen, beeinflusst wirtschaftliche Konjunkturen und kulturelle Ausdrucksformen, entscheidet über die Stabilität politischer Systeme. Heinz-Gerhard Haupt legt einen knappen und verständ-lichen Überblick über die europäische Konsumgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts vor. Schon im 19. Jahrhundert wurde ein immer grösseres Warensortiment einer sich verbreiternden Verbraucherschicht zur Verfügung gestellt; die Waren wurden zum Statussymbol. Nach dem Ersten Weltkrieg kann man von einer Massenkonsumgesellschaft sprechen: Wie nie zuvor ist weiten Teilen der Bevölkerung der Erwerb von Konsumgütern möglich, die auf eine immer subtilere Weise der sozialen Selbstdarstellung dienen. Mit dem Massenkonsum entstand eine Massenkultur, die durch das Fernsehen ausgeweitet wurde. Zunehmend werden Regierungen, gerade auch in westlichen Ländern, da-ran gemessen, welche Konsummöglichkeiten sie eröffnen.