Die Reichsgründung von 1871 war ein historisches Ereignis, das interessegeleitet inszeniert und aus unterschiedlichen Perspektiven beschrieben worden ist. Im vorliegenden Band geht es um das breite Spektrum solcher Deutungsmöglichkeiten und Zuschreibungen an den Kreuzungspunkten von Kunst, Religion und Politik. Dabei gehen die Autoren und Herausgeber davon aus, dass die res factae zugleich res fictae sind: Was mit dem Begriff Reichsgründung und den damit verbundenen Ereignissen und Prozessen jeweils gemeint ist, changiert zwischen Faktizität und Fiktion.