Mit Die sieben Wege zur Effektivität hatte Stephen R. Covey 1989 einen Weltbestseller geschrieben, der bis heute an der Spitze der amerikanischen Verkaufslisten steht und mit einer Auflage von 12 Millionen glänzen kann. In diesem Buch hatte er sein Konzept vom Herausforderungen annehmenden und erfolgreichen Menschen, der sich an den „Sieben Prinzipien der Effektivität“ orientiert, vorgestellt. Dabei gibt sich Covey bescheiden: Er will bloß der Entdecker der „Sieben Wege“, nicht ihr Erfinder sein. Eigentlich, sagt er, handele es sich um Naturgesetze, die für alle Kulturen gültig seien. Mit dem neuesten Buch folgt die Probe aufs Exempel. 58 Geschichten vom Wachsen und Reifen von Individuen, Familien, Institutionen und Firmen. Sogar der soziale Brennpunkt einer Stadt beginnt zu gesunden. Das alles wird nicht rosafarben gemalt. Oft genug geht es um Verluste, und bis zum Ziel wird fast immer ein steiniger Weg zurückgelegt: Wie viel Arbeit wird geleistet bis die Mitarbeiter der Hard Rock Cafes zu einer großen Gemeinschaft zusammengeschweißt sind? Wie viel Sensibilität muss der Geschäftsführer einer Kinokette gegenüber seiner Umgebung und den anspruchsvollen Kunden entwickeln, um zu bestehen? Was tun, wenn die 16-jährige Tochter recht einsilbig geworden ist? Die Happy Ends sehen dann so aus: Eine Frau macht ihren Blumenladen auf. Der Jugendtrainer einer Basketballmannschaft bezeugt, wie man das Siegen vergessen und dadurch als Gemeinschaft gewinnen kann. Eine Bürgerinitiative rettet ein historisches Gebäude, in das eine Bibliothek einzieht. Alle Akteure folgen den „Sieben Wegen zur Effektivität“. Den Zusammenhang mit seinen Prinzipien erläutert der Autor in einer knappen Einleitung und einem abschließenden Kommentar zu jeder einzelnen Geschichte. Covey erfüllt eine Mission, die sich als sehr erfolgreich erwiesen hat. Allein die Trainings nach seiner Methode erreichen pro Jahr 750.000 Teilnehmer. Das darf man dann schon eine Bewegung nennen. Die deutsche Buchausgabe wurde gegenüber dem amerikanischen Original gekürzt, jedoch um eine Einführung ergänzt, in der die „Sieben Wege“ noch einmal ausführlich entwickelt werden. –Herbert Wintrich