156 Stunden braucht der Zug Nr. 2 mit dem Namen „Rossija“ für die 9300 Eisenbahnkilometer, die Moskau mit Wladiwostok verbinden. Die „Transsib“, wie die Russen die Magistrale zärtlich nennen, ist ein Mythos. Mit dem Bau der Strecke wurde 1891 begonnen, 1916 war sie fertiggestellt. Jeder in Rußland träumt davon, wenigstens einmal mit der Eisenbahn bis zum Stillen Ozean zu fahren. Die Transsib hält die Reiselustigen ständig in Atem: Sie verdreht ihnen den Kopf, macht sie neugierig, gibt sich in einem Moment vertraut und leicht faßbar, um dann plötzlich im Nebel zu verschwinden, und dann auf einmal brodelt draußen vor dem Fenster ein fremdes Leben, das uns fasziniert und verzaubert. Die Transsib hat etwas Anziehend-Rätselhaftes, das seit eh und je die ganze Welt lockte und heute noch lockt. Die russische Journalistin und Drehbuchautorin zahlreicher Dokumentarfilme Tatjana Kuschtewskaja führt den Leser in die Geschichte und in die Städte, sie beschreibt traumhaft schöne Landschaften, erzählt von der besonderen Mentalität und der Kultur der russischen Menschen und zeichnet so ein lebhaftes Bild vom Leben auf und entlang der Transsibirischen Eisenbahn.