Wer keine Publikumsbeschimpfungen mag: Bitte nur den letzten Absatz lesen! Ohne Verlag kein gutes Buch. Aber mit Verlag werden viele Bücher eben auch nicht richtig gut. Und schuld sind Sie, liebe Leserin, lieber Leser! Heiner Boehncke hätte zwei prima Bücher schreiben können: Wie lerne ich als Anfänger wissenschaftlich arbeiten, Referate halten und Seminararbeiten schreiben? Und: Endlich fertig werden. Wie ich mit vertretbarem Aufwand die Examensarbeit hinbekomme. Solche Bücher lieben Lektoren aber nicht. Weil Verlagsvertreter sie nicht mögen. Und die mögen sie nicht, weil Buchhändler sie nicht bestellen. Und die bestellen sie nicht… Sie sehen: Sie sind schuld! Mit dem Kauf eines Buches muss — so glauben alle Beteiligten — immer ein Problem umfassend und ein für allemal gelöst sein. Für vierundzwanzigundnochwas, wolle der Käufer etwas lang hin Brauchbares erwerben. Der Bergschuh, mit dem man auch tanzen gehen kann… In diesem Fall: Eine Anschaffung für das gesamte Studentenleben. Goldene Regeln für das Grundstudium und gleichzeitig Hinweise für den Jungwissenschaftler. Einführungen wie diese gab es schon immer. Aber erst seit kurzem gehört es zum Standard, dass darin auf Schreibblockaden (jeden ereilen sie einmal) eingegangen wird, dass Methoden des Creative Writing einbezogen werden (Automatisches Schreiben, Mind Mapping), dass nachdrücklich auf das Anlegen einer Wissenschafts-Kladde bestanden und auf Recherche-Möglichkeiten im Netz verwiesen wird. Der Verfasser bietet dies alles. Er schreibt darüber hinaus leicht lesbar, in kurzen, klaren Sätzen. Studienanfänger, die sich Boehncke anvertrauen, befinden sich in guten Händen. Examenskandidaten müssen die Grundstudiums-Tipps eben mitkaufen. –Michael Winteroll