»Jakob Arnoldi hat sich den Untiefen des moralischen Diskurses gar nicht erst ausgesetzt. Statt die Investmentbanker zum Therapeuten zu schicken, fasst der Soziologe von der Aarhus School of Business das ökonomische Kalkül ins Auge, das sich hinter deren abenteuerlichen Transaktionen verbirgt: »Das Finanzwesen ist heute nicht nur global organisiert, es ist auch extrem wissensintensiv«, stellt er in einem ebenso schmalen wie brisanten Band unter dem Titel Alles Geld verdampft fest. Chancen und Risiken des Marktes »objektiv« zu bewerten, ist demnach längst zu einem Hauptanliegen des Finanzkapitalismus geworden. … Die Risiken des Finanzkapitalismus sind denen anderer Risikotechnologien durchaus verwandt. Ulrich Beck, auf dessen Theorie der Weltrisikogesellschaft sich Arnoldi bezieht, hat diese zweifelhaften Errungenschaften der Moderne erforscht. Sie gelten zwar als technisch beherrschbar, können im Falle eines Unfalls aber unermessliche Schäden anrichten. Die wissenschaftlichen Expertisen, auf denen sie beruhen, vermindern das Risiko nicht etwa, sondern verfielfachen es.« (Kurt Darsow Literaturen )