„Hinter Huchting ist ein Graben“, sang der Element-of-Crime-Kopf Sven Regener in „Delmenhorst“, „der ist weder breit noch tief.“ In „Angulus Durus“ taucht Huchting nun schon wieder auf, als „unbekannter Soldat unter den Bremer Stadtteilen“, und irgend etwas wird das wohl zu bedeuten haben. Nämlich dies: Regener hat sich mit dem Bremer Antiquar Germar Grimsen zusammengesetzt, ein arg verquastes Filmdrehbuch zusammengeschustert, in dem es grob gesagt um den Leidensweg des Sonderlings Eckhart geht, inklusive Nutellasucht, 80er-Politisiererei und einer Paradiesvertreibung im Drogenrausch, und das in den Händen eines geübten Borderline-Filmemachers wie Christoph Schlingensief eineinhalb Stunden hübschen Trash ergeben könnte. Im Buchhandel hat „Angelus Durus“ zwar nichts zu suchen, der Eichborn-Verlag aber vertraut auf die Verkaufskraft des Namens Regener und reproduziert damit genau die Warenförmigkeit des Kreativen, gegen die Eckhart verzweifelt anrennt. Was immerhin die einzige sinnvolle Aktion ist, die dieses Buch bereit hält, bei Eichborn hat man sie aber trotzdem überlesen. Oder man interessierte sich einfach nicht dafür. (fis)