Das Leben in einem Altenheim ist wie ein Leben in einer zur Gemeinsamkeit verpflichteten Gemeinschaft. Silke, die Altenpflegerin merkt dies wie keine andere Figur in dieser Geschichte. Als eine engagierte und sympathische Person stolpert sie in eine Überforderung hinein, die dazu führt, dass sie nicht mehr schlafen kann, nur noch wenige soziale Kontakte pflegt und im Endeffekt einen „liebevollen“ Mord an einer alten Dame begeht, den sie jedoch als solchen gar nicht begreift oder hinterfragt.Andere Figuren in dieser Abhandlung haben ebenso eigene Lebenseinstellungen und Lebensverläufe. Da findet sich der ehemals rechtsradikale Pfleger, der nie ein Examen abgelegt hat und trotzdem Blasenkatheter legt. Oder die zuverlässige und überforderte Pflegedienstleitung, die lieber heute als morgen gehen würde; sich aber nicht traut. Sie entscheidet sich statt dessen, sehenden Auges in die Katastrophe verstrickt zu werden.Der Ursprung der Geschichte liegt in dem Tod eines alten Mannes, der nicht sachgerecht versorgt, oder einfach „vergessen“ wurde. Dies jedoch ganz und gar nicht mit böser Absicht, denn „böse“ Menschen gibt es in diesem Buch nicht. Dieses Ereignis führt zu einer Verkettung unglücklicher Situationen. Die Heimleitung versucht, den Vorfall zu vertuschen und zieht so ihre abhängigen Mitarbeiter in ein Verbrechen hinein.Die alten und pflegebedürftigen Bewohner dieser Einrichtung scheinen nur zu Besuch in ihren Betten zu sein. Als ein „liebevolles Zuhause“ würden Sie ihre Unterkunft nicht bezeichnen. Ganz im Gegenteil wünscht sich der eine oder andere Bewohner, sich besser heute als morgen von dieser Welt zu verabschieden.