Sie sind der Faszination der Europäischen Wasserstraßen erlegen. Ein halbes Leben träumten sie davon, vom Rhein in die Donau bis ins Schwarze Meer zu fahren. Ein Traum? Hörte man nicht von Tschedniks, die auf vorbeifahrende Schiffe schießen, von Piraten, die Boote überfallen und ausrauben, von korrupten Grenzbeamten und Polizisten, von Umbruch oder Armut in Ländern wie Serbien, Kroatien, Rumänien und Bulgarien? Sie ließen sich nicht beirren. Die Vorbereitungen für die Reise waren kompliziert und umfangreich. Sie planten ihre Tour bis ins Kleinste, suchten Mitreisende über Internet und Bootszeitschriften und bildeten einen Konvoi. Das Buch schildert anschaulich, ein wenig selbstkritisch und humorvoll die Erlebnisse auf dieser ungewöhnlichen Reise. Ehrlich und manchmal schonungslos werden zwischenmenschliche Probleme, neue Bekanntschaften, die Gastfreundlichkeit der Menschen und die Kämpfe mit den Behörden dargestellt. Und über allem steht die Beschreibung eines einmaligen Stromes, einer schier atemberaubenden Landschaft. Eine verwirrende Inselwelt auf einem bis zu 7 Kilometer breiten Strom. Sie erlebten das Schwarze Meer von seiner schwärzesten Seite, durchfuhren Bosporus und Marmarameer. In den Dardanellen blieben sie fast eine Woche hängen, bei Korfu türmt Poseidon die See über ihrem Boot auf. Es fehlte nicht viel und ihre Traumreise wäre zum Alptraum geworden. Sie flüchteten vor der Abzocke der Italiener, kämpften sich bei bis zu 9 Windstärken von Hafen zu Hafen, bis sie sich an der französischen Küste endlich sicher, aber gestresst in die Rhone flüchten konnten. Ein aufregender Bericht über eine aufregende Reise, die Doris und Manfred mit ihrer Beluga in 5 Monaten bewältigten. Der Weg war das Ziel – und sie kehrten nur heim, um wieder wegfahren zu können.