Mit der 2. korrigierten Auflage seines „anderen“ Fotografie-Lehrbuchs Besser Fotografieren: Die hohe Schule der kreativen Fotografie ist der Autor und Fotograf aus Leidenschaft, George Barr, wieder auf Mission und die kann nicht nur, sondern soll sogar „ins Auge gehen“, denn Barr will vor allem eines: den kreativen Teil des Fotografengehirns stimulieren und damit führt an den Augen kein Weg vorbei. Klar ist: wer auf der Suche nach Verschlusszeiten, Tech- und Blitz-Tipps ist, wird bei Barr leer ausgehen, denn handwerkliches Wissen setzt er schlicht voraus. Das zentrale Wort im Buchtitel ist „… kreativen …“, denn allzuviele Bilder kranken nicht an den technischen Voraussetzungen oder am Können der Fotografen, sondern am nicht ausgeschöpften kreativen Potenzial der Macher. Kunst? Nun, die Grenzen in der Fotografie sind fließend und wer das Ergebnis eines wachen, kreativen Fotografenblicks als Kunst bezeichnet oder darin Neugierde und Ideen sieht, liegt richtig. Für Barr ist das Fotografieren ein Prozess, der morgens mit dem ersten öffnen der Augen beginnt und erst Abends beim Einschlafen endet – falls man das Träumen nicht mitzählt. Und so leitet er auf mehr als 200 wunderschön illustrierten Seiten durch tägliches Üben und neuem Betrachten zum „Sehen lernen“ an, gibt Beispiele, Ratschläge und Tipps und hilft dem motivierten aber ideenlosen Fotografen zur Entwicklung eines eigenen Stils durch den Aufbau der persönlichen Kreativität. Damit sind Frust und Sackgassen der Fotografielust im Nullkommanichts aus dem Weg geräumt. Besser Fotografieren: Die hohe Schule der kreativen Fotografie ist eine Anleitung für die Entwicklung eines der wichtigsten Faktoren der Fotografie: Des Menschen hinter der Kamera. –Wolfgang Treß/textico.de