Namhafte Autoren setzen sich mit psychischen und sozialen Einflüssen auf Entstehung und Verlauf von chronischem Schmerz auseinander. Erkrankungen des Bewegungssystems wie chronische Rückenschmerzen oder Fibromyalgie entwickeln sich zu Volkskrankheiten unserer Zeit. Als Ursachenbeschreibung reicht ein psychosomatischer Erklärungsansatz nicht mehr aus: Neben medizinischen und psychischen Faktoren spielen soziale Einflüsse zunehmend eine Rolle. Die Beiträge aus der Affektpsychologie, Evolutionstheorie, Medienpsychologie, Kulturwissenschaft, Medizinsoziologie und Medizingeschichte setzen sich mit gesellschaftlichen und soziologischen Bedingtheiten von chronischem Schmerz auseinander. Dieser wird als Zeichen zivilisatorischer Überforderung und fehlgeleiteter Anpassungsleistung diskutiert.