Holzauge, sei wachsam! (Interview stark gekuerzt) MM: Bringen Sie den Leuten bei, andere uebers Ohr zu hauen? EB: Manipulatives Beeinflussen wird zunehmend raffinierter, vor allem in Politik und Wirtschaft. Um sich zu behaupten, braucht jeder angemessene Kompetenz, defensive aber auch offensive. Zu unterscheiden sind jedoch: Einseitiges Täuschen (eine Mogelpackung etwa), Manipulieren zum Machtausueben und Marionettisieren sowie beidseitiges konstruktives für mich cleveres Manipulieren, ohne das ein gedeihliches Miteinander nicht möglich wäre. MM: Man denkt sofort an Wirtschaftsbosse: EB: „Wer mehr verdient, muss cleverer manipulieren“ brachte Karl Lagerfeld dies auf den Punkt. Was freilich unter „clever“ verstanden wird, ist ethisch nicht immer einwandfrei. MM: Was raten Sie Eltern? EB: Wenn ich mit meinen Enkeln einkaufe, betreiben wir es als Sport, Manipulatives zu entzaubern. Ich frage sie etwa, ob das U nicht ein X sein koennte, warum sie etwas bevorzugen oder es nur haben wollen, weil es „in“ ist. So kann man sie allmählich gegenüber manipulierenden Einflüssen sensibilisieren, wichtiger Teil sozialer Kompetenz.