In den letzten zwei Jahrzehnten sind Mergers & Acquisitions (M&A) zu einem viel diskutierten Phänomen geworden. Empirische Studien kommen bei der Überprüfung des Erfolgs von M&A-Strategien mehrheitlich zu dem Ergebnis, dass lediglich die Aktionäre der Verkäuferseite von M&A profitieren, die Käufer dagegen meist keinen Wert erzielen oder gar Wert vernichten. Die vorliegenden theoretischen Ansätze gelangen zu unterschiedlichen, teils widersprüchlichen Aussagen. Erik Eschen entwickelt ein dreistufiges ressourcenbasiertes Modell zur Untersuchung von M&A und zeigt, unter welchen spezifischen Bedingungen sie für alle beteiligten Parteien zu ökonomischen Vorteilen führen. Er ermittelt den Ressourcenbedarf einer Unternehmung und analysiert die Beschaffungsalternativen sowie die Verteilung der ökonomischen Rente zwischen Bieter- und Zielunternehmung. Es wird deutlich, dass beide Aktionärsgruppen nur dann eine überdurchschnittliche Rendite erzielen können, wenn alle beteiligten Unternehmungen einzigartige und cospezifische Ressourcen und Fähigkeiten einbringen. Das Modell stellt eine wesentliche theoretische Erweiterung bisheriger Erklärungsansätze des Phänomens M&A dar, gleichzeitig wird durch die Vielzahl von Fallbeispielen die praktische Relevanz des Themas deutlich.