Bereits in prädynastischer Zeit wurden Hunde in mit Beigaben versehenen Holzsärgen auf Friedhöfen bestattet. Solche Befunde legen nahe, dass schon zu dieser frühen Zeit eine tiefere Beziehung zwischen Hunden und ihren Besitzern bestanden haben muss. Mit Beginn der dynastischen Zeit mehren sich Belege, die auf eine enge Bindung zwischen Mensch und Hund schließen lassen, und es treten die ersten in Inschriften festgehaltenen Hundenamen auf. Ab dem Alten Reich finden sich nicht nur in vielen Gräbern Ägyptens Darstellungen von Hunden, sondern auch auf Stelen und anderen Objekten. Viele dieser Beispiele legen Zeugnis von einem besonderen Verhältnis zwischen dem Tier und seinem Besitzer ab, denn Bilder solcher Art spiegeln das ersehnte Leben, welches sich der Verstorbene im Jenseits erwartete, wider. Anhand der in diesem Buch vorgestellten Beispiele soll dem Leser aber nicht nur die Beziehung des Ägypters zu seinem geliebten Haustier nahegebracht, sondern auch Einblick in seinen respektvollen Umgang mit der Natur im Allgemeinen gewährt werden, denn dieses Volk sah sich nicht an der Spitze der Evolution, sondern als Teil der kosmischen Ganzheit.