»Geld regiert die Welt? Dieses Buch ist ein einziger Protest gegen die Auffassung von der grenzenlosen Tauschbarkeit von Werten und Lebenszielen in Geld. Es ist damit auch ein Protest gegen die »Hochfinanz«, die – wie Hénaff in seinem übrigens schon 2002 auf Französisch erschienenen, nun von Eva Moldenhauer elegant übersetzten Buch schreibt – »unsere kulturelle Basis selbst in Mitleidenschaft gezogen« hat. … Die großen Fragen der Schuld, der Vergebung, der Freundschaft, der Gunst, des Dankes, der Anerkennung – sie alle verlieren ihre Verankerung im Leben, wenn es nur noch darum geht, »positive oder negative Rechnungen« zu den Akten zu nehmen. Hénaff wird umgetrieben von der Frage, ob »die riesige Bewegung der modernen Wirtschaft – die ganze inzwischen weltweite Produktionsmaschine – am Ende die Idee dessen, was keinen Preis hat«, außer Kraft setze.« (Dieter Thomä Frankfurter Allgemeine Zeitung )»Die Frage nach dem Verhältnis von Geld und Wahrheit ist aktueller denn je. Auch Menschen, die wenig dagegen haben, dass auf dieser Erde nahezu alles käuflich ist, beschleicht ein Unbehagen, wenn die Rede davon ist, dass die Wahrheit vor Gericht, die Wahrheit in der Wissenschaft, die Wahrheit in der Politik nur eine Frage des angemessenen Preises ist. Der französische, in den USA lehrende Kulturanthropologe Marcel Hénaff hat diesem Unbehagen eine luzide, umfang- und materialreiche Studie gewidmet, die das Spannungsfeld von Geld und Geist von der Antike bis zur Gegenwart auszuleuchten versucht. Nietzsche, so lernen wir, stand mit seinen Invektiven gegen die Krämer keineswegs allein. Ganz im Gegenteil. Die Glorifizierung des Marktes und seiner Akteure ist tatsächlich ein junges Phänomen.« (Konrad Paul Liessmann Süddeutsche Zeitung )