Nur durch Zufall wird der reisende Schweizer Kaufmann Henry Dunant (1828-1910) Augenzeuge der Schlacht von Solferino. Die grausamen Eindrücke verändern sein Leben von Grund auf: Wäre es nicht möglich, freiwillige Hülfsgesellschaften zu gründen, deren Zweck es ist, die Verwundeten in Kriegszeiten zu pflegen oder pflegen zu lassen? In Genf setzt sich Dunant unermüdlich für den Aufbau des Roten Kreuzes ein. In ganz Europa wird er geehrt und geachtet. Doch sein Ruhm ist nur von kurzer Dauer. Der calvinistisch geprägte Geschäftsmann verschuldet sich. Seine Karriere endet im betrügerischen Bankrott. Das Rote Kreuz schließt seinen Gründer aus. In Heiden am Bodensee verbringt er seine letzten Lebensjahre ein frömmelnder Sonderling, der sich mit apokalyptischen Endzeitvisionenbeschäftigt und mit Kirche und Staat hadert. Auch die Tatsache, dass ihm für seine humanitären Verdienste der erste Friedensnobelpreis verliehen wird, reißt ihn nicht aus seiner Verbitterung.