Die Mischung macht’s: Eine wunderbare Parodie auf amerikanische Gangsterfilme und die unverkennbar in den 50er Jahren entstandene Produktion machen die Geschichte von Dickie Dick Dickens zu einem kleinen Juwel. Unvergesslich, in Starbesetzung — mit dem großartigen Carl Heinz Schroth als D. D. D und Marlies Schoenau als seiner Braut Effie Marconi — wurden insgesamt 50 Episoden vom legendären Aufstieg des Taschendiebs zum Gangsterboss Chicagos in Szene gesetzt. Als die ersten Folgen 1957 im Bayerischen Rundfunk gesendet wurden, war eine Kultfigur geboren. Millionen lauschten, wenn ein knallharter Bläsereinsatz eine neue Folge der aberwitzigen Abenteuer „des gefährlichsten Mannes, den die Unterwelt je ausgespuckt hat“ ankündigte. Die pathetische Aufforderung am Ende jeder Sendung, das Radio das nächst Mal wieder anzustellen, wäre wahrlich nicht nötig gewesen! Die ersten 12 zusammenhängenden Episoden — insgesamt 340 Minuten auf fünf CDs — bieten sich wunderbar für einen verregneten Nachmittag, oder wann immer man sich vergnüglich unterhalten will, an. Über 30 Schauspieler präsentieren ein Sammelsurium an komischen Storys über Diebe, Betrüger, Schmuggler und die korrupte Polizei Chicagos. Der Protagonist, der „68 Prozent seines sensationellen Lebens hier verlebte und 32 Prozent in Singsing, der modernsten Strafanstalt der Staaten verbrachte“ ist eine absolut positive Figur; seine Memoiren wurden „in 14 Sprachen übersetzt“. Das Ehepaar Alexandra und Rolf Becker, sie zeichnen auch für andere Krimi-Erfolge wie Gestatten, mein Name ist Cox oder Die Experten verantwortlich, schrieben nach dem Zweiten Weltkrieg, in der Zeit des Wirtschaftswunders, diese herrlich Genre-ironischen Geschichten aus dem Chicago der 20er und 30er Jahre. Hörspiele, Spieldauer: ca. 340 Minuten, 5 CD. –culture.text