Buchnotiz zu : Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.08.2002″Großartig gelungen“ findet Rezensent Wilfried von Bredow dieses Kinderbuch, das fast hundert Jahre deutscher Geschichte anhand der Lebensgeschichte der 1899 in Berlin geborenen Lisa erzählt: zwei Weltkriege, wirtschaftliche Not und politische Radikalisierung, Nazizeit, deutsche Teilung und Wiedervereinigung. Vor zehn Jahren sei das Buch in einem anderen Verlag schon einmal erschienen, informiert der Rezensent. Damals habe es zwar viele Preise, aber nicht die verdiente Beachtung erhalten. Deshalb begrüßt er, dass es nun in neuer Aufmachung noch einmal aufgelegt wurde. Autor Klaus Kordon kommt für hundert Jahre Geschichte mit ganz wenigen Worten aus, was das Buch für den Rezensenten zu einem „Meisterstück an Zurückhaltung und Aussparung“ macht. Die Eigenschaften des lakonischen und unsentimental geschriebenen Textes, so Bredow, kommen besonders gut „wegen des Kontrastes zu den üppig und detailreich“ gestalteten, großformatigen Bildern von Peter Schimmel zur Geltung, welche die wichtigsten Stationen in Lisas Leben wiedergeben: „eindrucksvoll verdichtete Momentaufnahmen“ eines privaten Lebens, dass von politischen Vorgängen geprägt und zum Teil zerstört werde. Diese Lisa, freut sich der Rezensent, ist kein Klischee, und was ihr zustößt, „macht uns mit ihr zusammen froh oder traurig“. © Perlentaucher Medien GmbH– Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.