»Dieses Buch enthält eine Vielzahl von bemerkenswerten Argumentationen, die ganz gewiss nicht nur Soziologen interessieren dürften. Es besticht durch die Sorgfalt der Einordnung der These von der Moralisierung der Märkte in die bekannten, oft weit zurück reichenden Positionen von Theoretikern und Gesellschaftskritikern.« (Süddeutsche Zeitung )»Wie man es sonst nur von Außenseitern wie dem indischen Nobelpreisträger Amartya Sen kennt, stellt Stehr mit seinem empirisch gestützten Befund das zentrale Dogma der herrschenden Volkswirtschaftslehre infrage, die für das Marktgeschehen ausschließlich ökonomische Determinanten gelten lässt. Auch Märkte seien stets in ein gesellschaftliches und kulturelles Milieu eingebettet und mithin Orte sozialen Handelns. Nico Stehr legt damit aber zugleich »eine Gesellschaftstheorie« vor. Für ihn sind Wirtschaft, Kultur und Moral (in der Tradition des Soziologen Emile Durkheim) reziproke Prozesse des einen Tatbestands Gesellschaft. Damit setzt er sich nach eigenen Worten prinzipiell ab von »dominanten Gesellschaftstheorien« wie der Systemtheorie mit ihrer Unterstellung autonomer Teilsysteme, dem Neomarxismus mit seinem ökönomischen Determinismus und zuletzt dem Werteverfallslamento der konservativen Kulturkritik.« (Frankfurter Rundschau )