Annie Hawes, englische Fernsehjournalistin, erfüllt sich ihren Lebenstraum und zieht in den Süden. Gemeinsam mit ihrer Schwester Lucy vertauscht sie das neblige London mit der Sonne Liguriens. Was als Ferienjob auf den Feldern des ligurischen Blumenzüchters Patrucco beginnt, entwickelt sich schon bald zu einer Liebesgeschichte der besonderen Art: Annie entdeckt ein altes, verwunschenes Bauernhaus mit einem Kirschbaum, zwei Zitronenbäumen und unendlich vielen Mäusen inmitten eines verlassenen Olivenhains. Liebe auf den ersten Blick für Annie, die ihr Erspartes zusammenkratzt und, nach weinseligen Verhandlungen mit dem Nachbarn, das Haus schließlich kauft. So dornig wie die Rosen des Blumenhändlers Patruccos freilich ist der mühselige Weg, in der südländischen Lebensgemeinschaft Fuß zu fassen. Die Oliven von San Pietro handelt vor allem davon, heimisch zu werden in der Fremde. Anna und Lucy begehen jede Menge Fauxpas, werden lange als „stranieri“ — also die Fremden — misstrauisch beäugt und auf Schritt und Tritt beobachtet. Ein Waldbrand und die bittere Erkenntnis, dass die versengte Erde um das Häuschen kaum zum Gärtnern taugt, lässt die „Frauen ohne Männer“ fast verzweifeln. Verbündete der beiden wird schließlich Maria, Frau des Barbesitzers Luigi. Sie klärt Annie und Lucy über die kleinen und großen Geheimnisse des dörflichen Zusammenlebens auf, unterweist sie in ligurischer Kochkunst — und trägt wesentlich dazu bei, dass für Annie aus ein paar Wochen Ferienarbeit schließlich 18 Jahre Leben im Süden werden. Ein schönes, humorvoll geschriebenes Buch nicht nur für all jene, die sich mit Aussteiger-Gedanken tragen. –Dorothea Fröhlich
— Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.