Für die Probleme der gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland ist kurzfristig die hohe Arbeitslosigkeit, mittel- und langfristig die demographische Entwicklung ursächlich. Genau hier setzt das vom Autor entwickelte Modell zur Adaption der Rentenformel an. Vorgesehen wird in einem ersten Ansatz eine demographisch begründete kontrollierte Abschwächung der Rentenzuwächse, eine Reduktion des aktuellen Rentenwertes bzw. der Renten wird so vermieden. Durch einen steuerbaren und dennoch weitgehend automatischen Regelmechanismus knüpft das Modell im Gegensatz zu manch anderen Vorschlägen an die zusätzliche Leistungsfähigkeit der Rentner an und kann daher sicherstellen, daß positive Abstände von Renten zur Sozialhilfe nicht nur erhalten bleiben sondern sich sogar vergrößern. In einem zweiten Ansatz wird darüber hinaus eine die Situation auf dem Arbeitsmarkt berücksichtigende Komponente vorgestellt. Weiter wird eine kontinuierliche Erhöhung des Bundeszuschusses vorgesehen und die Bildung eines Kapitalstocks für die kritischen Jahre der Rentenversicherung ermöglicht. Die vorliegende Studie enthält Modellrechnungen, die zeigen, in welchem Umfang die vorgestellten Maßnahmen Auswirkungen auf Rentenwert, Beitragssatz und Rentenniveau haben. Dabei wird der unterschiedlichen wirtschaftlichen Situation in den neuen und den alten Bundesländern Rechnung getragen und die Verlagerung von Kompetenzen der Rentenversicherung aus dem politischen Bereich in eine unabhängige Institution angesprochen. Der Autor kommt zu dem Schluß, daß die Renten langfristig gesichert werden können, wenn geeignete Maßnahmen wie die vorgeschlagenen baldmöglichst ergriffen werden. Der beitragsfinanzierten Rente wird dann auch in Zukunft die Aufgabe einer durch betriebliche bzw. private Altersvorsorge ergänzten Grundsicherung zukommen.