“Die Rente ist sicher!“ Wem klingen nicht die gebetsmühlenartigen Versicherungen unserer Politiker in den Ohren? Seit der legendären Kampagne des ehemaligen Arbeitsministers Norbert Blüm darf nicht der leiseste Zweifel an einer gesicherten Altersversorgung aufkommen – bleibt nur die Frage, wie viel Geld die Rentner in spe aus den Rentenkassen beziehen werden. Zwischen einlullenden Sicherheitsversprechungen und der tatsächlichen Höhe der zu erwartenden Rente klafft eine erhebliche Lücke, behauptet der Erfolgsautor Bernd W. Klöckner. In diese Rentenlücke stößt sein neues Buch „Die Rentenlüge“. Und er nimmt kein Blatt vor den Mund: „Die Mär von der ‚sicheren Rente’ entpuppt sich als perfides Gesäusel der politischen Klasse.“ Alles gelogen. Tatsächlich droht breiten Kreisen der Bevölkerung die Altersarmut, so Klöckners dramatische Warnung. Ein Alter in Armut ist „längst kein irreales Schreckensszenario mehr“, sagt Klöckner, sondern bedroht Millionen von Bundesbürgern. Anhand konkreter Beispiele will er zeigen, „dass nahezu jeder Arbeiter und jeder Angestellte in diesem Land in die Armutsfalle läuft“. Denn die Masse der künftigen Rentner werde mit einer schmalen Rente zwischen 200 und 500 Euro heutiger Kaufkraft auskommen müssen. In der Tat: Die Beispiele sind genau aufgeschlüsselt und können im Detail nachgerechnet werden. Das Ergebnis unterm Strich: Nur wer heute schon Vermögen bildet, der wird im Alter ein ausreichendes Auskommen haben. Hierin liegt auch das Ziel des Buches: Klöckner will kein Horrorszenario malen, sondern appelliert an die Verantwortung jedes Einzelnen für die Sicherung seiner Zukunft. „Übernehmen wir also Verantwortung“, fordert er. Und appelliert: „Handeln Sie. Sie müssen sehr, sehr bald überprüfen, wie Ihre finanzielle Zukunft und ihre finanzielle Situation im Alter aussehen werden.“ Hierzu stellt das Buch das nötige Analyserüstzeug bereit. Nur unter einer Bedingung würden diese Schreckenszenarien nicht greifen, schränkt der Autor ein: Dann nämlich, wenn es zu einem neuen Wirtschaftswunder kommen sollte. Darauf sollte man indes besser nicht setzten. Lieber auf Klöckners Lebensweisheit: „Zuviel gespart hat keiner!“ — Winfried Kretschmer